Grundlagen

Im Folgenden erhalten Sie in der Regel kurze Abstracts der Newsletterartikel aus dem Bereich "Grundlagen". Sollten Sie Interesse an bestimmten Artikeln oder Themen haben, wenden Sie sich bitte an unser Team.

Margaret Stroebe, Henk Schut, Maarten Eisma

Der Begriff "Prolonged Grief Disorder" (PGD) wurde im Jahr 2018 in die 11. Auflage der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-11) und im Jahr 2022 in die Revision der fünften Auflage des Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen (DSM-5) aufgenommen.

Panu Pihkala

Die Veränderung unseres Ökosystems bringt zahlreiche Verluste mit sich. Dies löst verschiedene Formen von Trauer aus. Beides, Verluste und Trauer, wirkt sich in tiefgreifender Weise auf die Bemühungen um Nachhaltigkeit aus.

Darcy Harris

Trauer wird gewöhnlich als persönliche Reaktion auf einen Verlust verstanden. Daher besteht die Tendenz, Trauer als eine individuelle Erfahrung zu betrachten, die in der Regel mit dem Tod eines geliebten Menschen zusammenhängt.

Janina Larissa Bühler, Ulrich Orth, Wiebke Bleidorn, Elisa Weber, André Kretzschmar, Louisa Scheling, Christopher J. Hopwood

Es gibt zwar einige Belege dafür, dass sich Persönlichkeitsmerkmale, die Lebenszufriedenheit und das Selbstwertgefühl infolge von Lebensereignissen verändern können, doch die Effekte waren gering und uneinheitlich in den verschiedenen Studien.

Heidi Müller, Christian Zwingmann, Bernd Hanewald, Holger Hauch, Ulf Sibelius, Daniel Berthold

Hintergrund: In Deutschland sind zahlreiche Gesundheitsdienstleistende im Bereich der Trauerversorgung tätig. Eine versorgungsepidemiologische Untersuchung des Feldes nach Verabschiedung der ICD-11-Diagnose „Prolonged Grief Disorder“ (PGD) steht aus.

Michael Duffy, Jennifer Wild

In Fachzeitschriften für das Themengebiet der kognitiven Verhaltenstherapie und auf wissenschaftlichen Tagungen scheint dem Thema Trauer weniger Aufmerksamkeit geschenkt zu werden als anderen emotionalen Zuständen wie Angst oder Depression.

Nora Freya Lindemann

Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz ermöglichen neue Anwendungen. So können Chatbots etwa das Sprech- und Schreibverhalten einer bestimmten lebenden oder toten Person nachahmen.

Jane Ribbens McCarthy, Kate Woodthorpe, Kathryn Almack

Es gibt viel Literatur zu den Themen Sterben, Tod und Trauer. Insbesondere die Literatur zum Thema Trauer kommt aus zahlreichen Ländern und verschiedensten Disziplinen. Kein Mensch trauert in einem sozialen Vakuum.

Kara Thieleman, Joanne Cacciatore, Shanéa Thomas

Aktuell wird in den Vereinigten Staaten eine Studie durchgeführt, bei der der Opioid-Antagonist Naltrexon zur Behandlung von anhaltender Trauer eingesetzt wird. Dabei wird anhaltende Trauer als Suchterkrankung konzeptualisiert.

Heidi Müller, Ulf Sibelius, Markus Stingl, Daniel Berthold

Fragestellung: Wie lange benötigen Hinterbliebene, um einen Verlust zu bewältigen? Frühe Erkenntnisse gehen von Wochen aus. Spätere Untersuchungen sprechen von Jahren. Dennoch scheint sich die Schonfrist für Betroffene in der modernen Welt trotz objektiv konstanter Zeit, vielfacher Zeitgewinne und Einsparungen stetig zu verkürzen.

Heidi Müller, Christian Zwingmann, Steven Krämer, Holger Hauch, Ulf Sibelius, Anna Pedrosa Carrasco, Daniel Berthold

Hintergrund: In Deutschland sind zahlreiche Gesundheitsdienstleistende im Bereich der Trauerversorgung tätig. Eine versorgungsepidemiologische Untersuchung dieses Arbeitsfeldes steht bislang aus.

Libby Sallnow, Richard Smith, Sam H. Ahmedzai et al.

Die Geschichte des Sterbens im 21. Jahrhundert ist geprägt von einem Paradox. Während viele Patienten in Kliniken ein Übermaß an medizinischer Versorgung erhalten und Angehörige bei der Versorgung kaum eine Rolle spielen, ist der größere Teil der Menschen unterversorgt, stirbt an vermeidbaren Krankheiten, und hat keinen Zugang zu schmerzlindernder Therapie. Dieses widersprüchliche Bild von Sterben und Tod bildet die Grundlage für diese Ausführungen.

Dennis Klass

Dieser Aufsatz ist die längere Version eines Kapitels aus dem Sammelband „Grief Experience: Cultural, Existential and Phenomenological Perspectives“, herausgegeben von Allan Køster und Ester Holte Kofod, (erscheint demnächst).

Orla Keegan, Irene Murphy, Inger Benkel, Joaquim T. Limonero, Marilyn Relf, Mai-Britt Guldin

Hintergrund: Laut WHO-Definition ist die Versorgung Trauernder integraler Bestandteil von Palliative Care. Doch aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass europaweit ein breites Spektrum unterschiedlichster Interventionsformen existiert. Daher ist es wichtig, mittels eines fundierten Ansatzes einheitliche Richtlinien für die Trauerversorgung im Bereich Palliative Care zu schaffen.

Greta Jankauskaite, Karen M. O’Brien, NaYeon Yang

Diese Studie erweitert den Kenntnisstand bezüglich der trauerspezifischen Versorgung Studierender durch Universitätsambulanzen. Hierfür wurden die Antworten von 171 Psychotherapeuten mittels Mixed-Methods-Ansatz analysiert.

Karen M. Fox, Lisa McDermott

Viele Menschen sind durch die COVID-19-Pandemie ständig mit dem Thema Sterben konfrontiert: dem Sterben von geliebten Menschen, nahestehenden Angehörigen, Kollegen oder Patienten.

Heidi Müller, Urs Münch, Stephan Bongard, Holger Hauch, Ulf Sibelius, Daniel Berthold

Der Verlust eines Menschen kann ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen für die Hinterbliebenen bedeuten. Bislang fehlt ein struktureller Rahmen, der die Versorgung Betroffener systematisch regelt und den Aufbau qualitativer Standards bundesweit ermöglicht.

Abiola Muhammed, Anne Dodd, Suzanne Guerin, Susan Delaney, Philip Dodd

Ziel: Bei einigen Hinterbliebenen kann nach dem Tod eines geliebten Menschen eine Komplizierte Trauer auftreten. Betroffene wenden sich vielfach mit ihren trauerspezifischen Fragen an Allgemeinärzte, die in Irland schon immer Hinterbliebene unterstützt haben. Dennoch fühlen sich die Allgemeinärzte nicht ausreichend im Umgang mit trauerspezifischen Fragestellungen geschult. Diese Studie hat untersucht, über welches Wissen sie im Zusammenhang mit dem Thema Komplizierte Trauer verfügen und wie sie mit trauerspezifischen Anliegen umgehen.

Carl B. Becker, Yozo Taniyama, Megumi Kondo-Arita, Noriko Sasaki, Shinya Yamada, Kayoko Yamamoto

Familien können verlustbedingt seelisch und körperlich so belastet sein, dass sie vermehrt medizinische, medikamentöse und finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen. In unserer Studie befragten wir Hinterbliebene aus Japan (n = 1078), die auf derartige Leistungen angewiesen waren.

Peter Lund

In diesem Artikel diskutiere ich das allgemeine gesellschaftliche Interesse am Phänomen Trauer. Es findet in Literatur, Filmen, Musik und in vielen anderen Bereichen enorme Beachtung. Vielleicht ist das Interesse daran sogar viel größer als in der Vergangenheit.

Nicola Meda, Irene Slongo

Seit Beginn der COVID-19-Pandemie hat sie unser Leben in vielfältiger Weise beeinflusst.

Maarten C. Eisma, Paul A. Boelen, Lonneke I. M. Lenferink

Im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie werden vermehrt Prolonged Grief Disorder (PGD) Erkrankungen auftreten.

William G. Hoy, Helen W. Harris

Als die Erkrankung COVID-19 von der Weltgesundheitsorganisation zur Pandemie erklärt wurde, begannen staatliche Einrichtungen eine Vielzahl von Verordnungen im Zusammenhang mit sozialer Interaktion und Wirtschafts- und Warenverkehr zu erlassen.

Heidi Müller, Daniel Berthold, Stephan Bongard, Jan Gramm, Holger Hauch, Ulf Sibelius

Ziel: Überblick englisch- und deutschsprachiger Messinstrumente zur Diagnostik von klinisch relevanten Trauerverläufen und Trauer in ihrer Multidimensionalität.

George A. Bonanno, Matteo Malgaroli

Hintergrund: Derzeit enthält sowohl das Klassifikationssystem DSM-5 (Persistent Complex Bereavement Disorder, PCBD) als auch die ICD-11 (Prolonged Grief Disorder, PGD) Diagnosekriterien für prolongierte Trauer. Weiterhin intensiv diskutiert wird in dem Zusammenhang die Frage, welche der beiden Diagnosen sich besser für die klinische Anwendung eignet. Die vorliegende Langzeitstudie vergleicht erstmals, inwieweit sich PCBD und PGD dafür eignen, Veränderungen im Trauerverlauf zu erfassen und das Ergebnis des Trauerprozesses abzubilden.

Paul A. Boelen, Lonneke I. M. Lenferink, Geert E. Smid

Persistent Complex Bereavement Disorder (PCBD) ist als trauerspezifisches Störungsbild im DSM-5 enthalten. Die ICD-11 hingegen enthält eine Störung mit dem Namen Prolonged Grief Disorder (PGD). Bislang haben nur wenige Studien die Kriterien der PCBD im DSM-5 sowie der PGD in der ICD-11 miteinander verglichen und bewertet.

Ashlee Cunsolo, Neville Ellis

Der Klimawandel hat Auswirkungen auf die seelische Gesundheit, dies wird immer deutlicher. Menschen leiden, wenn wichtige Pflanzen- und Tierarten, Ökosysteme sowie Landschaften klimabedingt sterben.

Denise Brady

Die vorliegende Ausgabe der Zeitschrift Bereavement Care ist der Gründung von Cruse vor 60 Jahren gewidmet. Damit ist es auch an der Zeit, einen Blick auf die besondere Rolle der Zeitschrift zu richten.

Charles A. Corr

Das „Fünf-Phasen-Modell“ von Elisabeth Kübler-Ross ist vielen Menschen bekannt. Der Autor dieser Studie fragt sich, warum diese Popularität kaum nachzulassen scheint.

Suqin Tang, Amy Y. M. Chow, Lauren J. Breen, Holly G. Prigerson

Diese Studie hat die Einstellung der chinesischen Bevölkerung gegenüber einer trauerspezifischen Diagnose untersucht und gleichzeitig erforscht, welche Faktoren diese Einschätzung beeinflussen.

Lonneke I.M. Lenferink, Maarten C. Eisma

Die neue Ausgabe der ICD-11 wird sehr wahrscheinlich die Diagnose „anhaltende Trauerstörung“ enthalten. Die aktuelle Ausgabe des DSM-V enthält hingegen zur weiteren Erforschung die Diagnose „Persistent complex bereavement disorder“ (PCBD).

Wendy G. Lichtenthal, Paul K. Maciejewski, Caraline Craig Demirjian et al.

Viele Studien haben gezeigt, dass die anhaltende Trauerstörung ein eigenständiges Störungsbild darstellt. Es ist gekennzeichnet durch einen lang anhaltenden und starken Trennungsstress.

Peter Conrad, Caitlin Slodden 

Von einer Medikalisierung spricht man, wenn Zustände und Probleme, die aus medizinischer Sicht früher als nicht behandlungsbedürftig angesehen wurden, auf einmal als medizinische Probleme (Krankheit) eingestuft werden.

Leonie Dietl, Birgit Wagner, Thomas Fydrich

Hintergrund: Für die kommende Neufassung der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandten Gesundheitsprobleme (International Statistical Classification of Diseases; ICD-11) wird die Aufnahme einer neuen Diagnose diskutiert: die anhaltende Trauerstörung (prolonged grief disorder). Diese Diagnose beschreibt eine dauerhaft bestehende, intensive und beeinträchtigende Reaktion auf einen Verlust (WHO, 2016b). Mit Hilfe der vorliegenden Befragung wurde ermittelt, wie hoch die Akzeptanz dieser Diagnose bei Fachkräften des Gesundheitswesens und im psychosozialen Bereich ist.

Margaret Stroebe, Henk Schut, Kathrin Boerner

Der Glaube an die sogenannten Trauerphasenmodelle scheint in der Wissenschaft und der Praxis immer noch tief verwurzelt zu sein. Viele Fachkräfte des Gesundheitswesens „verordnen“ ihren trauernden Klienten regelrecht das Durchleben der Phasen.

Jesse E. Roberts, Andrea J. Thomas, James P. Morgan

Wie können die Ansichten der Positiven Psychologie Menschen in Verlustsituationen helfen? Zur Beantwortung der Frage beleuchten wir die Themen Verlust und Trauer aus der Sicht der Positiven Psychologie.

Birgit Wagner

Der Verlust einer nahestehenden Person hat in der Regel einen normalen und nicht pathologisch verlaufenden Trauerprozess zur Folge. Die Reaktionen auf einen Verlust können sowohl kulturell als auch individuell sehr unterschiedlich erlebt werden und nur ein kleiner Teil der Trauernden zeigt eine pathologische Symptomatik, welche zu einer Einschränkung in sozialen und anderen wichtigen Lebensbereichen führt.

Robert Fulton

Sterben, Tod und Trauer, so hieß das Seminar, das ich ab 1963 an der Universität von Minnesota angeboten habe. Doch die Begriffe Sterben, Tod und Trauer haben heute, im Jahr 1976, nicht mehr die Bedeutung, die sie damals hatten.

Tony Walter

Heutzutage werden in der Vorstellung einiger Menschen Verstorbene zu Engeln. Anhand von wissenschaftlichen Studien aber auch Anekdoten wird dieser Idee nachgegangen. Dabei werden in diesem Beitrag folgende Fragen untersucht: Wer wird zum Engel? Welche Personen glauben daran? Wie verhalten sich Engel, die ehemals Menschen waren? Wie sehen sie aus? Wo und wann kann man ihnen begegnen? Und in welcher Weise wird an sie geglaubt?

Joachim Wittkowski, Rainer Scheuchenpflug

Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, ob bei Erwachsenen Unterschiede in der Ausprägung verschiedener Aspekte des Trauerns in Abhängigkeit von der Dauer des Trauerprozesses bestehen.

Adriana C. Silva, Natalia P. de Oliveira Ribeiro, Alexandre R. de Mello Schier, Oscar Arias-Carrión, Flavia Paes, Antonio E. Nardi, Sergio Machado, Tamires M. Pessoa

Trauer ist eine Erfahrung, die jeden Menschen betrifft. In den letzten Jahren ist das wissenschaftliche Interesse an trauerspezifischen Themen stark angewachsen. Dennoch sind Studien, die neurologische Aspekte im Zusammenhang mit Trauer nach dem Tod einer geliebten Person betrachten, sehr rar. Wir fanden fünf Studien, in denen dieser Zusammenhang untersucht wurde.

Richard A. Bryant

Ziel des Reviews: Das Konstrukt der Komplizierten Trauer ist empirisch gut belegt. Trotzdem wurde der Vorschlag, sie als psychische Erkrankung in das Klassifikationssystem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5th Edition (DSM-5) mit aufzunehmen, sehr kontrovers diskutiert und letztendlich abgelehnt. Diese Übersichtsarbeit erläutert die Argumente für und gegen die Komplizierte Trauer als eigenständige Diagnose und beleuchtet, welche Auswirkungen diese Entscheidung hat.

Leeat Granek

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Psychologie fast ausschließlich darauf konzentriert zu erforschen, ob, wann und warum Trauer als psychische Störung betrachtet werden kann. Ich habe untersucht, woher diese Fixierung auf die Psychopathologie von Trauer kommt und dabei herausgefunden, dass unsere Fachrichtung selbst an einer Art Bindungsstörung leidet.

Dennis Klass

Der Autor ist der Ansicht, dass die Trauerforschung ihren Blick einseitig auf das gute Gelingen der Trauer ausrichtet. Damit wird vernachlässigt oder gar kleingeredet, was intensive und lang anhaltende Trauer kennzeichnet: Leid und Trost. Leid besteht aus zwei Komponenten: der Sehnsucht nach dem Verstorbenen und Niedergeschlagenheit.

Armed Conflict Work Group of the International Work Group on Death, Dying, and Bereavement

Gewalttaten mit tödlichem Ausgang rufen intensive Emotionen hervor und setzen vorprogrammierte Reaktionsmechanismen in Gang. Deshalb reagieren betroffene Menschen, einschließlich von Führungspersönlichkeiten, Medien, Streitkräften und der breiten Öffentlichkeit, häufig so, dass ein Kreislauf von Gewalt entsteht, der die Situation verschlimmert. Dieser Beitrag stellt ein Modell des Gewaltkreislaufs vor, welches vernunftgeleitete Analysen und Maßnahmen in diesen Situationen fördern soll. Ausgehend von einer Gewalttat mit tödlichem Ausgang zählt das Modell eine Reihe interagierender Faktoren auf, welche zu einem bewaffneten Konflikt führen können. Hierzu zählen Wahrnehmungsverzerrungen und spontane Überreaktionen, welche Auswirkungen auf die Öffentlichkeit und ihre Volksvertreter haben.

Dr. Ronald Pies

Die Frage, wo die Grenze zwischen normaler Niedergeschlagenheit oder Trauer und klinischer Depression zu ziehen ist, wird nicht nur von der Allgemeinheit sondern auch innerhalb der Psychiatrie sehr kontrovers diskutiert. Außerdem wird zwar häufig gefordert, dass es zum Verständnis von Depression eines „pluralistischen“ und umfassenden Zuganges bedürfe. Dennoch haben nur wenige Autoren versucht, Erkenntnisse aus der spirituellen, philosophischen und neurobiologischen Literatur zu integrieren. Der Autor dieses Beitrags legt dar, dass eine solche Synthese möglich ist und dass unser Verständnis von normalem seelischen Schmerz und klinischer Depression durch die Einbindung dieser verschiedenen Erkenntnisquellen bereichert werden kann.

Dr. George A. Bonanno, Laura Goorin, Karin G. Coifman

Traurigkeit (sadness) und Trauer (grief) sind universell und für die meisten Menschen unvermeidbarer Bestandteil menschlicher Erfahrung. Beide Begriffe, Traurigkeit und Trauer, sind konzeptionell und phänomenologisch ähnlich, so ähnlich sogar, dass sie manchmal synonym verwendet werden. Doch es ist wichtig zu wissen, dass Traurigkeit und Trauer nicht das Gleiche sind. Vielmehr ist ihre Unterscheidung hilfreich, um einzigartige und wichtige Aspekte menschlichen Verhaltens zu erklären.

Dr. Kevin Ann Oltjenbruns

Der Entwicklungsstand eines Kindes bestimmt, welches Verständnis (oder noch nicht vorhandene Verständnis) ein Kind vom Konzept Tod und den damit zusammenhängenden Trauerreaktionen hat. Er bestimmt weiterhin, welche Bewältigungsstrategien vorhanden sind. Dieses Buchkapitel zeigt, wie der Entwicklungsstand die kindlichen Reaktionen auf einen Verlust beeinflusst. Besonderes Hauptaugenmerk wird in diesem Zusammenhang auf die Verfügbarkeit bestimmter Fähigkeiten, die Notwendigkeit, spezifische Entwicklungsaufgaben bewältigen zu müssen und die Festlegung, welches die primären psychosozialen Bedürfnisse sind, gelegt. Diese entwicklungspsychologische Sichtweise soll  Fachkräften als Gerüst dienen, welches ihnen hilft, ein tiefergehendes Verständnis von kindlichen Trauerprozessen zu gewinnen.

Dr. Andreas Maercker, Dr. Hansjörg Znoj

Ebenso wie traumatische Erlebnisse bei manchen Menschen eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) auslösen können, kann Trauer für einige Hinterbliebene zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Derzeit erkennen sowohl das DSM-IV als auch die ICD-10 keine Art von Trauer als psychische Störung an. Dieser Überblicksartikel fasst die neuesten Entwicklungen in Bezug auf die Definition, Beurteilungskriterien, Prävention und Behandlung von Komplizierter Trauer (complicated grief disorder - CGD) zusammen und vergleicht CGD mit PTBS.

Dr. Colin Murray Parkes 

Ich (Colin Murray Parkes)* empfinde es als Privileg, mitverfolgen zu dürfen, wie die Situation von Hinterbliebenen in den letzten Jahrzehnten zu einem Thema für die Wissenschaft wurde. Ich durfte viele der Pioniere in diesem Bereich persönlichen kennenlernen und daran mitwirken, den gemeinsamen Weg zu bahnen. In diesem Kapitel will ich die aus meiner Sicht wichtigsten Meilensteine dieses Weges vorstellen und daraus anschließend einige Schlussfolgerungen ziehen.

Dr. Colin Murray Parkes

Einige Begriffe, die häufig verwendet werden wenn es um Trauer geht, sind mehrdeutig oder missverständlich.

Dr. Darcy Harris

Hinterbliebene erleben oft großen sozialen Druck sich in der Trauer entsprechend gesellschaftlicher Normen zu verhalten. Diese Normen wirken sich auf das Erleben von Trauer, statt unterstützend, meist eher einengend aus.

Dr. Tony Walter

Weitgehend gestützt auf bereits veröffentlichte Literatur, untersucht dieser Beitrag eine von Frank* stammende Hypothese. Diese besagt, dass die derzeit stark anwachsende Zahl an autobiografischen Berichten über Trauer den Versuch der Betroffenen darstellt, der Medikalisierung von Trauer ihre Sichtweise entgegen zu stellen.

Dr. Joan Halifax

Dieser Beitrag beruht auf einem Vortrag, den Joan Halifax anlässlich der 9th International Conference on Grief and Bereavement in Contemporary Society in Miami, USA, gehalten hat.

Dr. Darcy Harris, Dr. Robert A. Neimeyer

Dieser Beitrag ist die Zusammenfassung des Kapitels "Building Bridges in Bereavement Research and Practice. Some concluding reflections." aus dem Buch "Grief and Bereavement in Contemporary Society. Bridging Research and Practice".

Dr. M. Katherine Shear

Der Verlust eines nahestehenden Menschen ist ein sehr belastendes Lebensereignis, welches in der Regel schmerzhafte und beeinträchtigende akute Trauerreaktionen hervorruft. Im Allgemeinen setzt sich ein Prozess in Gang, welcher langfristig wieder in einem zufriedenstellenden, möglicherweise veränderten Leben mündet.

Dr. David E. Balk

Der Autor vertritt die Ansicht, dass der Begriff recovery1 den Trauerprozess der meisten Hinterbliebenen treffend beschreibt. In der englischsprachigen Literatur über Sterben, Tod und Trauer hat der Begriff resilience2 an Bedeutung gewonnen, wohingegen der Begriff recovery in Misskredit fiel, weil er als unangemessen zur Beschreibung der Erfahrungen von Hinterbliebenen galt.

Linktipp:
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 www.gute-trauer.de


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