Vera Békés, Kailey Roberts, Deszö Németh  

Trauer ist eine menschliche Erfahrung, die oft erhebliche Auswirkungen auf die psychische, emotionale und sogar kognitive Funktionsfähigkeit hat. Es gibt zahlreiche psychologische Theorien zur Konzeptualisierung von Trauerprozessen, dennoch ist das Verständnis der zugrunde liegenden neurokognitiven Mechanismen von Trauer aktuell begrenzt.

Der vorliegende Artikel schlägt ein neurokognitives Modell zum Verständnis typischer Trauerphänomene vor, das verlustbezogene Reaktionen mit zugrunde liegenden Lern- und exekutiven Prozessen verknüpft. Wir gehen davon aus, dass die konkurrierende Beziehung zwischen den Basalganglien (BG) und den neuralen Schaltkreisen, an denen der mediale Temporallappen (MTL) beteiligt ist, bei vielen verbreiteten kognitiven Erfahrungen nach einem Verlust zugrunde liegt, wie beispielsweise dem Erleben von „Gehirnnebel”. Aufgrund des intensiven Stressors Trauer vermuten wir, dass die normalerweise flexible Wechselbeziehung zwischen diesen beiden Systemen aus dem Gleichgewicht gerät. Die daraus resultierende vorübergehende Dominanz entweder des BG- oder des MTL-Systems manifestiert sich dann in den wahrgenommenen kognitiven Veränderungen. Das Verständnis der zugrunde liegenden neurokognitiven Mechanismen der Trauer könnte Aufschluss darüber geben, wie trauernde Menschen am besten unterstützt werden können.

Békés, V.; Roberts, K.; Németh, D. (2023). Competitive neurocognitive processes following bereavement. Brain Research Bulletin, Vol. 199:110663. doi: 10.1016/j.brainresbull.2023.110663.

Bei Interesse am gesamten Artikel wenden Sie sich an Hildegard Willmann (h.willmann@trauerforschung.de) und nennen Sie Autor*innen, Jahr und den englischsprachigen Titel der Veröffentlichung. 


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