Armed Conflict Work Group of the International Work Group on Death, Dying, and Bereavement

Gewalttaten mit tödlichem Ausgang rufen intensive Emotionen hervor und setzen vorprogrammierte Reaktionsmechanismen in Gang. Deshalb reagieren betroffene Menschen, einschließlich von Führungspersönlichkeiten, Medien, Streitkräften und der breiten Öffentlichkeit, häufig so, dass ein Kreislauf von Gewalt entsteht, der die Situation verschlimmert. Dieser Beitrag stellt ein Modell des Gewaltkreislaufs vor, welches vernunftgeleitete Analysen und Maßnahmen in diesen Situationen fördern soll. Ausgehend von einer Gewalttat mit tödlichem Ausgang zählt das Modell eine Reihe interagierender Faktoren auf, welche zu einem bewaffneten Konflikt führen können. Hierzu zählen Wahrnehmungsverzerrungen und spontane Überreaktionen, welche Auswirkungen auf die Öffentlichkeit und ihre Volksvertreter haben.

Negative Stereotypen, Vorurteile und Mythen nähren Furcht und Schmerz. Dies kann eine Situation weiter eskalieren lassen und zu gewaltsamen Vergeltungsmaßnahmen führen, welche wiederum vergleichbare Reaktionen auslösen können. Jenen Fachkräften, die mit Hinterbliebenen und trauernden Familien arbeiten, ist der Umgang mit starken Emotionen und heftigen Reaktionen vertraut. Sie sind dafür ausgebildet, Menschen zu unterstützen und zu beraten, die von bewaffneten Konflikten betroffen sind. Wir sind der Meinung, dass sie ebenfalls edukative und andere wichtige Aufgaben übernehmen können, um Eskalationen zu verhindern und den Kreislauf von Gewalt zu durchbrechen.

Armed Conflict Work Group of the International Work Group on Death, Dying, and Bereavement (2013): „Armed Conflict: A Model for Understanding and Intervention“, in: Death Studies, Vol. 37, Nr. 1, S. 61-88.

Die komplette Arbeit ist zu finden:
Bei Interesse am gesamten englischsprachigen Artikel wenden Sie sich bitte an h.willmann@trauerforschung.de

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