Debora Gonzalez, Maria Carvalho, Jordi Cantillo, Marc Aixala, Magi Farre

Der Tod eines geliebten Menschen ist eine Erfahrung, die jeden betrifft. Doch Angebote für Menschen, die an unkomplizierter Trauer leiden, haben forschungsseitig bislang wenig Beachtung gefunden.

Die vorliegende Studie untersuchte, wie sich die Einnahme von Ayahuasca auf die Verlustverarbeitung auswirkt. Zu diesem Zweck befragten wir 30 Betroffene, die Ayahuasca einnahmen, und 30 Betroffene, die an Trauerselbsthilfegruppen teilnahmen. Dabei erfassten wir das Belastungsniveau und das Maß an Vermeidung von Trauer. Zudem stellten wir der ersten Gruppe offene Fragen hinsichtlich ihrer Erfahrungen mit der Einnahme von Ayahuasca und leiteten daraus die zentralen Erfahrungswerte ab. Anhand der Subskala „Present Feelings“ des Texas Revised Inventory of Grief zeigte sich, dass die Ayahuasca-Konsumenten ein geringeres Maß an Trauer aufwiesen. Weiterhin zeigten sie positive Veränderungen in Bezug auf einige psychologische und interpersonelle Dimensionen. Die qualitative Analyse brachte Themen wie das Erleben von Emotionen, von Nachtodkontakten und das Wiedererleben von bedeutungsvollen Momenten hervor. Viele der Teilnehmer berichteten von positiven Erfahrungen im Zusammenhang mit der Einnahme von Ayahuasca. Die Studienergebnisse geben erste Hinweise darauf, dass Ayahuasca eine mögliche therapeutische Maßnahme für Betroffene sein könnte.  

Gonzalez, Debora; Carvalho, Maria; Cantillo, Jordi; Aixala, Marc; Farre, Magi (2019): “Potential Use of Ayahuasca in Grief Therapy”, in: OMEGA-Journal of Death and Dying, Vol. 79, Nr. 3, S. 260–285.

Den vollständigen Artikel finden Sie unter
https://www.researchgate.net/publication/317251185_Potential_Use_of_Ayahuasca_in_Grief_Therapy

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