Rebecca Hoppe, Irwin Sandler, Jenn-Yun Tein, Marcia Winter 

Verlust und Trauer im Kindesalter ist ein Thema der allgemeinen Gesundheitsversorgung, da diese Erfahrung erhebliche Auswirkung auf die psychische Gesundheit mit sich bringen kann, einschließlich Depressionen, trauerspezifischen Belastungen sowie Suizidalität.

Theorien legen nahe, dass die Entwicklungsprozesse der Kinder den Umgang mit Verlust und Trauer beeinflussen. So können sich etwa Bewältigungsstrategien und subjektive Selbst- und Umweltwahrnehmung mit dem Alter verändern. Schutzfaktoren können die Risiken für die psychische Gesundheit mildern, während Risikofaktoren sie verschlimmern können. In dieser Studie wurden unterstützungsbedürftige Kinder befragt, die ein Elternteil verloren haben (8-16 Jahre; M = 11.39, SD = 2.43; 53% männlich; 67% weiß). Die Daten wurden mittels latenter Profilanalyse analysiert, um unterschiedliche Subgruppen (Profile) identifizieren zu können, insbesondere mit Blick auf die Bewältigungsstrategien und die subjektive Selbstwahrnehmung. Außerdem wird untersucht, wie die Zugehörigkeit zu einem Profil Depressionssymptome, trauerspezifische Belastungen und Suizidalität nach 14 Monaten und sechs Jahren vorhersagt. Es wurden drei Profile identifiziert: Niedriger Schutz - hohes Risiko (34 %), hoher Schutz - niedriges Risiko (23 %) und hoher Schutz - hohes Risiko (43 %). Die Profilzugehörigkeit sagte Depressionssymptome voraus. Kinder aus dem Profil mit niedrigem Schutzniveau und hohem Risiko zeigten 14 Monate später stärkere Depressionssymptome als Kinder aus den anderen Profilen, während Kinder aus dem Profil mit hohem Schutzniveau und niedrigem Risiko sechs Jahre später unerwartet höhere Depressionssymptome aufwiesen als Kinder aus dem Profil mit niedrigem Schutzniveau und hohem Risiko. Die Zugehörigkeit zum Profil sagte weder trauerspezifische Belastungen noch Suizidalität voraus. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung eines personenzentrierten Ansatzes, um zu verstehen, wie Kinder sich nach dem Tod eines Elternteils an die neue Situation anpassen. Sie werfen weiterhin Fragen auf über den Zusammenhang zwischen schützenden Faktoren in der Kindheit und langfristigen Depressionssymptomen. 

Hoppe, R.; Sandler, I.; Tein, J.Y.; Winter, M. (2025). Latent profiles of coping and subjective views in parentally bereaved children: Predicting depression symptoms, intrusive grief, and sui-cidality over time. Development and Psychopathology, 1-11, Epub ahead of print. doi: 10.1017/S0954579425000288 

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