Dr. Paul A. Boelen, Dr. Jan van den Bout, Dr. Marcel A. van den Hout

Diese Studie erforschte bei Hinterbliebenen, welchen Einfluss negative Einschätzungen der eigenen Trauerreaktionen auf emotionale Probleme haben. Hierfür wurden 234 Menschen befragt, welche vom Tod eines nahen Verwandten betroffen waren.

Es zeigte sich, dass negative Einschätzungen der eigenen Trauerreaktionen eng verbunden waren mit dem Ausmaß, in dem diese Reaktionen als belastend erlebt wurden sowie dem Ausmaß, in dem Trauernde versuchten, die Reaktionen zu vermeiden. Weiterhin waren die negativen Einschätzungen auch stark verbunden mit der Schwere der Symptome beim Vorliegen von traumatischer Trauer und Depression.

Dieser Zusammenhang blieb sogar dann bestehen, wenn die Häufigkeit auftretender Trauerreaktionen und der Einfluss wichtiger Hintergrundvariablen berücksichtigt wurden. Des Weiteren standen verhaltensbezogene und kognitive Vermeidungsstrategien in einem deutlichen Zusammenhang zur Schwere von traumatischer Trauer und Depression. Negative Einschätzungen der eigenen Trauerreaktionen und Grübeln erklärten auch dann noch den unterschiedlichen Schweregrad der Symptome, wenn die Beziehung der Einflussvariablen untereinander berücksichtigt wurde. Die Ergebnisse haben Bedeutung für die Behandlung emotionaler Probleme nach einem Verlust.

Boelen, Paul A.; van den Bout, Jan; van den Hout, Marcel A. (2003): „The role of negative interpretations of grief reactions in emotional problems after bereavement“, in: Journal of Behavior Therapy and Experimental Psychiatry, Vol. 34, Nr. 3-4, S. 225-238.
(http://www.paulboelen.nl)

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