Julie Cerel, Myfanwy Maple, Judy van de Venne, Melissa Brown, Melinda Moore, Chris Flaherty

Viele Personen erfahren, dass sich Menschen das Leben nehmen. Dabei zeigen aktuelle Studien, dass die Nähe zum Verstorbenen Einfluss auf die Schwere der verlustbezogenen Reaktionen hat. Wir haben nun untersucht, welche Bedeutung die subjektiv wahrgenommene Betroffenheit durch den Suizid - unabhängig von der persönlichen Nähe zur verstorbenen Person - für die psychische Gesundheit der Person hat.

Dabei stellte sich heraus, dass Menschen, die sich durch den Suizid als stark betroffen erlebten, dann besonders psychisch belastet waren, wenn sie weiblichen Geschlechts und/oder jüngeren Alters waren sowie wenn sie bereits mehrfach von einem Suizid betroffen waren. Menschen, die sich als sehr betroffen durch den Suizid erlebten, hatten ein höheres Risiko an einer Depression, Angststörung, Posttraumatischen Belastungsstörung oder einer anhaltenden Trauerstörung zu erkranken. Weiterhin stieg damit auch das Risiko, Selbsttötung als geeignete Lösungsstrategie anzuerkennen. Die Ergebnisse der Studie helfen dabei, Interventionsangebote für Betroffene gezielter an diejenigen zu richten, die am stärksten belastet sind.

Cerel, Julie; Maple, Myfanwy; Van de Venne, Judy; Brown, Melissa; Moore, Melinda; Flaherty, Chris (2017): “Suicide Exposure in the Population: Perceptions of Impact and Closeness”, in: Suicide and Life-Threatening Behavior, Vol. 47, Nr. 1, S. 1-13.

Bei Interesse finden Sie den gesamten Artikel als PDF-Download unter www.trauerforschung.de oder unter: https://www.researchgate.net/publication/313222908_Suicide_Exposure_in_the_Population_Perceptions_of_Impact_and_Closeness

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