Maria Kristiansen, Tarek Younis, Amani Hassani, Aziz Sheikh

Dieser Artikel beleuchtet, wie sich islamische Religionszugehörigkeit, Minoritäten und Flüchtlingsstatus auf den Sinnfindungsprozess nach einem bedeutsamen Verlust auswirken. Hierfür haben wir eine phänomenologische Analyse von Aishas Erzählungen durchgeführt.

Aisha ist eine Muslimin aus Palästina, die als Flüchtling in Dänemark lebt. Ihr Mann starb dort an Lungenkrebs und sie schilderte uns ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit seinem Tod. Ihr Glaube hilft Aisha das Geschehene sinnvoll einzuordnen und den Tod ihres Mannes in ihre Lebensgeschichte zu integrieren und handlungsfähig zu bleiben. Ihr Bericht lädt Menschen nicht nur dazu ein, Anteil an ihrer Verlustverarbeitung zu nehmen, er verweist auch auf das komplexe Zusammenspiel von religiösen Überzeugungen, Minderheitenstatus und Migrationsgeschichte, welches den Sinnfindungsprozess prägt. Darüber hinaus zeigt diese Studie auch deutlich, wie wichtig bei narrativen Studien die Interaktion zwischen Interviewer und befragter Person ist.

Kristiansen, Maria; Younis, Tarek; Hassani, Amani; Sheikh, Aziz (2016): “Experiencing Loss: A Muslim Widow’s Bereavement Narrative”, in: Journal of Religion and Health, Vol. 55, Nr. 1, S. 226-240.

Bei Interesse am gesamten englischsprachigen Artikel wenden Sie sich bitte an h.willmann@trauerforschung.de.

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