Atle Dyregrov, Kari Dyregrov

Es ist bekannt, dass Paare weniger zufrieden mit ihrer Beziehung sind, wenn der Eine nach dem Verlust eines Kindes darüber sprechen möchte und der andere Partner dies vermeidet. Diese Studie soll dazu beitragen, das Verständnis der Paardynamik nach dem Tod eines Kindes zu vertiefen.

Zu diesem Zweck wurden 1.027 Mitglieder verschiedener Trauergruppen für verwaiste Eltern in Norwegen angeschrieben. Sie erhielten einen Fragebogen, welcher zahlreiche Beziehungsthemen umfasste. Teilgenommen haben insgesamt 285 Personen, 169 Frauen (59.3%) und 116 Männer (40.7%). Damit wurden Aussagen zu 175 Paaren gewonnen. Insgesamt waren die Teilnehmer mit ihrer Beziehung zufrieden und erlebten diese sogar als gestärkt. Dennoch gab es Herausforderungen was die Kommunikation und Interaktion anbelangt. Der Verlust veränderte die Beziehung in besonderer Weise und sie machten die Erfahrung, dass sie sich auf einer tieferen Ebene kennenlernten. Die Eltern betonten insbesondere, wie wichtig es ist, miteinander zu sprechen und sich über Gedanken und Gefühle auszutauschen. Die Initiative für ein Gespräch ging häufiger von den Frauen aus und diese zeigten auch ein größeres Bedürfnis nach Gesprächen. Verschlechterte sich eine Paarbeziehung, lag häufig ein Mangel an gegenseitigem Verständnis, Kommunikation und Fürsorge vor. Insbesondere diese Faktoren (Kommunikation, Respekt und Verständnis) sind wesentlich dafür verantwortlich, dass eine Beziehung als positiv wahrgenommen wird.

Dyregrov, Atle; Dyregrov, Kari (2015): “Parents’ Perception of Their Relationship Following the Loss of a Child”, in: Omega, Vol. 0, Nr. 0, S. 1-18.

Bei Interesse am gesamten englischsprachigen Artikel wenden Sie sich bitte an h.willmann@trauerforschung.de

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