Dr. Kenneth J. Doka 

Ethische Entscheidungen am Lebensende beinhalten mehr als die Verlängerung oder Beendigung eines Lebens. Sie können Hinterbliebene noch lange nach dem Eintritt des Todes belasten. Sie können die Trauer erschweren, zu familiären Konflikten führen, soziale Unterstützung verhindern und zwiespältige Gefühle in Bezug auf die Art und die Umstände des Todes vergrößern.

Andererseits müssen Entscheidungen am Lebensende nicht immer negative Auswirkungen haben. Unter bestimmten Umständen können sie den Trauerprozess erleichtern, indem sie beispielsweise den Hinterbliebenen dabei helfen, das Ende der Lebensgeschichte eines geliebten Menschen als sinnvoll zu erleben. Weiterhin können ethische Entscheidungen am Lebensende den Trauerprozess erleichtern, weil sie den Angehörigen ein Mindestmaß an Kontrollmöglichkeiten bieten. So können Angehörige den Sterbenden vor Schmerzen bewahren oder zur Erfüllung seiner Wünsche beitragen. Ethische Entscheidungen können ganz einfach den Hinterbliebenen das Gefühl geben, das Richtige getan zu haben. Dieser Beitrag untersucht, wie Entscheidungen am Lebensende Trauer beeinflussen können und formuliert Hypothesen, welche Faktoren problematischen Entwicklungen entgegen wirken können. 

Doka, Kenneth J. (2005): "Ethics, end-of-life decisions and grief", in: Mortality, Vol. 10, Nr. 1, S. 83-90.

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